Begegnen am Brunnen des Lebens - Unsere Konzeption
Lebendiger Glaube zeigt sich in lebendigen Begegnungen. Im Motto unserer Konzeption aus dem Jahr 2010 haben wir das Bild des Brunnens gewählt. Brunnen spielen eine wichtige Rolle für das Leben. Sie versorgen alles mit Wasser. Brunnen sind zentrale Lebensorte, an denen vielfältige Begegnungen stattfinden. Die Bibel und der Glaube sind so etwas wie ein Brunnen, aus dem der Mensch schöpfen kann. Unterschiedliche Menschen, einzelne, Paare oder Familien, kommen an diesen Brunnen, um sich zu stärken. Einige sind schon lang dabei, andere sind gerade erst angekommen. Für sie alle wollen wir einen Ort der Begegnung mit Gottes lebendigem Wort schaffen und sie zum Miteinander in der Gemeinde einladen.
Innovation und Konzentration
Im Jahr 2015 wurde das neue Gemeindehaus direkt an der Johanneskirche fertiggestellt. Dadurch wird die gemeindliche Präsenz - auch mit dem Gemeindebüro als Anlaufstelle - an einem Ort und in direkter Nähe zur Kirche konzentriert. Das Haus ist als offenes Haus konzipiert und lädt zur Begegnung mit der Kirche, den Menschen und dem Evangelium ein.
2018/2019 wurden in der Johanneskirche eine Innenrenovierung und eine Erneuerung der technischen Ausstattung (Licht, Heizungsanlage, Akustikanlage) durchgeführt. Dabei wurde ein einheitliches Farbkonzept verfolgt, das den "Renovierungsmix" aus den letzten 40 Jahren beseitigte. Die Überarbeitung und Erweiterung der Orgel, die Restaurierung der Kirchenbänke, die noch zur Erstausstatung gehören, und der neue Altar gehören ebenfalls zum Umfang der Renovierung.
Gemeinde im Spannungsfeld von Migration und Integration
Es waren die preußischen Beamten (Grenzaufseher, Gendarmen, Post-, Zoll- und Steuerbeamte), die am äußersten Zipfel Preußens nach 1815 wieder ein evangelisches Gemeindeleben im katholisch geprägten Rheine ermöglichten, nachdem die letzten Evangelischen im Jahre 1625 Rheine, auf dem Herrschaftsgebiet der Fürstbischöfe von Münster, verlassen mussten. Ihnen folgten auf der rechten Emsseite die holländischen Textilarbeiter, die am Anfang des neuen Jahrhunderts durch den Aufschwung der Textilindustrie Arbeitsstätten und eine neue Heimat fanden. 1908 wurde die Johanneskirche gebaut.
Historische Bauzeichnung aus dem Jahr 1904 (oben), Postkarte von der Einweihungsfeier (unten)
Die am 1.12.1924 beurkundete Abpfarrung der Gemeinde "Eschendorf rechts der Ems" von der späteren Jakobigemeinde ermöglichte die selbstständige Organisation der eigenen Belange. Eine weitere Vergrößerung der Gemeindezahl brachte die Ansiedlung der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg mit sich. Für die in großer Zahl eingewanderten Russlanddeutschen nach 1990 haben Glaubens- und Konfirmationskurse stattgefunden. Mit dem 1974 errichteten Johanneskindergarten, der heute mit dem Dreikönigskindergarten das ökumenische Familienzatrum Vielfalt bildet und seit 2008 in der Trägerschaft des KiTa-Verbundes im Kirchenkreis Tecklenburg ist, wird ein sozial-diakonischer Beitrag für den Stadtteil Eschendorf geleistet.